Als die Spanier damals nach Südamerika kamen, suchten sie nicht nur nach neuem Land und reicher Erde - sie hatten auch von der sagenumwobenen Stadt "El Dorado" gehört. El Dorado sollte der Legende nach ganz aus Gold erbaut und über und über mit Edelsteinen besetzt sein. Welch eine Chance, all die teuren Kriege mit Frankreich und England zu bezahlen!


Als die Spanier schließlich an der Karibikküste Kolumbiens landeten, trafen sie auf viele Einheimische, die scheinbar über und über mit Goldschmuck dekoriert waren. El Dorado musste nah sein! Was die Spanier nicht wussten, war, dass die Einheimischen sehr gerne Legierungen mit Bronze und Silber herstellten und das gar nicht alles Gold war! Aber zurück zu El Dorado: Berichten zufolge lag es im Süden, in den Bergen. Man zögerte nicht lange und machte sich auf zu einer Expedition gen Süden. Und was heute etwas länger als einen Tag an Fahrtzeit braucht, kostete die Spanier damals fast ein Jahr. Als sie schließlich in der Nähe von Bogota ankamen, war die Hälfte der Expeditionsteilnehmer an Unfällen, Hunger und Krankheiten gestorben.

Doch es schien sich gelohnt zu haben! El Dorado war zwar wohl doch nicht ganz aus Gold, aber zumindest warfen die Einheimischen dort jedes Jahr in einem großen Ritual viele, viele goldene, mit Smaragden besetzte, Skulpturen in einen See nördlich vom heutigen Bogota. Das Ritual sollte Himmel und Erde verbinden und für Fruchtbarkeit sorgen - und auch heute sind noch unzählige Reichtümer auf dem Grund des Sees verborgen. Der Gebirgssee (kalt!) gilt immer noch als heilig und ist daher geschützt - aber das, was die Spanier damals erbeuteten hatten oder was ans Ufer gespült wurde, ist heute im "Museo del Oro" zu bewundern:


Aber nicht nur Goldschmuck beschäftigte uns in der Zeit in Bogota: auch die kleinen grünen Steinchen wirkten ihren Charme (zumindest auf Sarah)!

Glücklicherweise fand sich das internationale Smaragd-Museum ebenfalls direkt gegenüber dem Goldmuseum! Wusstet ihr, dass mindestens 65% aller Edelsteine aus Kolumbien kommen? Aufgrund der Art der Entstehung sind kolumbianische Edelsteine außerdem besonders hochwertig und intensiv in ihrer Färbung. Während der Führung im Museum konnten wir viel über die kleinen Steinchen lernen und einige besondere Exemplare bewundern (leider waren fast überall Fotos verboten)


Und noch mehr zu Sarahs Freunde war nicht nur das Museum sehr nah, sondern auch das "Emerald Trade Center"! Sehr zu Markus Begeisterung wurden die Steine dort ausgiebig beäugt und im Rahmen einer langwierigen Shoppingtour dann auch noch erstanden ;-)