Sie hat es schon wieder getan! Nachdem der First Contact mit einem Seeigel auf Mauritius (siehe "der böse Seeigel") nicht zum erwünschten Erfolg geführt hat, ist Sarah diesmal mit einem Lionfish auf Tuchfühlung gegangen.


Aber erst mal einen Schritt zurück: Es ist der vierte Januar und der selbstverständlich tränenreiche Abschied von Wiebke steht an! Aus irgendeinen Grund war sie der Meinung, wieder arbeiten gehen zu müssen und hat sich deswegen auf den Weg zu ihrem kurzen, nahezu direkten Flug (Cartagena-Miami-London-Berlin, knapp 20h) mach Deutschland aufgemacht.


Markus und Sarah sind daraufhin nach Taganga aufgebrochen. Taganga gilt als Backpacker- und Tauchermekka Kolumbiens. Seitdem wir das erste Mal 2013 in Ko Tao die Fische besucht haben, können wir uns das nämlich einfach nicht mehr abgewöhnen!

Nach kurzer Suche stand fest, dass es mit Calipso Divers für drei Tage auf Tauchsafari in den Parque Tayrona gehen sollte. Der Parque Tayrona ist einer der großen Nationalparks Kolumbiens, liegt direkt an der Karibikküste und ist für seine unberührten Strände bekannt. Letzteres können wir jetzt nicht ganz bestätigen, aber dennoch war es dort im Vergleich zu Taganga geradezu ausgestorben :)

Im Prinzip bestanden unsere Tage im Parque Tayrona ganz einfach aus: Schlafen, Essen, Tauchen, Faul am Strand liegen, Essen, Faul am Strand liegen, Kaffee trinken, Faul am Strand liegen, Tauchen, Essen, Bier trinken und Schlafen - ergänzt um einen Nachttauchgang am zweiten Tag. Tagsüber waren durchaus noch Tagestouristen an "unserem Strand", nachts gab es nur noch uns, ein paar Hängematten und einen atemberaubend schönen Sternenhimmel.

Wifi, Strom, Telefonempfang oder fließend Wasser gibt es nicht - dafür eine vielfältige Unterwasserlandschaft mit Korallen, Langusten, Kugelfischen, Moränen uuuuuuund: Lionfish!

Der Lionfish (oder auf deutsch: Feuerfisch) sieht wunderschön aus, gehört aber leider neben Stone- und Scorpionfish zu den giftigsten Unterwasserwesen dieser Welt. Ursprünglich kommt er aus dem pazifischen Raum, breitet sich aber invasiv in der Karibik aus und verdrängt dort andere Fischarten (ja, der kleine Weltenbummler ist selbst ein Jäger!). Vermutlich ist er über durch den Panamakanal fahrende Schiffe dorthin verschleppt worden und hat nahezu keine Feinde. Außer Tauchschulen. Die machen nämlich erlaubt Jagd auf die kleinen Frecker, um die natürliche Zusammensetzung der Korallenriffe zu retten.


Auf unserem allerletzten Tauchgang im Parque Tayrona nahm unser Divemaster daher eine Harpune mit auf unserem Tauchgang.

Sarah fand das gar nicht so toll weil:

1) ihr die kleinen Frecker irgendwie leid taten,

2) sie die Harpune bedrohlich fand und

3) sie panische Angst vor Lionfishen hat (in deren Herkunftsregion in Asien wurden wir ausdrücklich vor Lionfishen gewarnt).


Irgendwann während des Tauchganges fand unser Divemaster leider tatsächlich einen Lionfish und erlegte diesen prompt auch mit der Harpune. Die Begeisterung war in unserem Tauchtrupp erwartungsgemäß unterschiedlich und Sarah hatte fortan Angst, in die Nähe des Divemasters zu kommen (der Lionfish war ja weiter an der Harpune ersichtlich). Während des Auftauchens beim Sicherheitsstopps auf fünf Meter passierte dann das Drama: Sarah hatte Probleme, auf einer Höhe zu bleiben, der Divemaster wollte helfen und Sarah kam mit ihrer Hand gegen den Lionfish an der Harpune.


Long Story short: Don't try this at home. (Or anywhere else.) Der Stich des Lionfish (seine Stacheln beinhalten ein Gift, das auch nach dem Tod noch 48h aktiv ist) ist zwar nicht tödlich, durchaus aber sehr unangenehm - Sarah's Hand nahm innerhalb von kurzer Zeit die Form einer dieser kleinen Luftballonfiguren aus dem Freizeitpark an (ihr wisst schon, die, die von gruseligen Clowns für viel zu viel Geld aus einem Schlauch geformt werden!). Als wir in Bogota im Botero-Museum waren (ein Künstler, der ausschließlich sehr voluminöse Personen malt und Skulpturen formt), kam uns seine Handskulptur sehr bekannt vor!


Inzwischen hat Sarah's Hand aber wieder normale Ausmaße - und sie hat jetzt auch kein Mitleid mehr mit den kleinen Freckern!