Unser nächster Stopp bringt uns nach Potosí, einst die reichste Stadt im Bolivien und während der Kolonialzeit die Schatztruhe von Spanien. 

Potosí liegt am Cerra Rica, wortlich der reiche Berg, und die ergiebigste Silbermine der Welt. Seit dem 16ten Jahrhundert holten die Spanier hier Silber aus dem Boden und selbst heute sind die Minen noch im Betrieb. Allerdings ist heute Silber nicht mehr das wichtigste Material, sondern es wird ein ganzer mix an Mineralien aus dem Boden geholt. 

Das besondere an Potosí ist, dass man diese aktiven Minen besichtigen kann. Vor allem um zu sehen, dass sich die Arbeitsbedingungen nicht sehr geändert haben in den letzten 100-200 Jahren. Bis auf Bohrer, Dynamit und einen elektrischen Lastenaufzug wird hier komplett in Handarbeit abgebaut. Mit allen dazugehörigen Unfall- und Gesundheitsrisiken.

Die Arbeiter arbeiten in Kooperativen und sind damit quasi selbstständig. Der Staat vergibt nur Schürfrechte für bestimmte Teile des Berges und nimmt dann einen Teil der Erträge als Steuern ein. Das kann zu so abstrusen Situationen führen, dass sich zwei Bergarbeitergruppen aufeinander zuarbeiten, um möglichst schnell die wertvolle Erzader abzubauen. Mit Dynamit...

Ein Ausflug mit vielen krassen Eindrücken, der einem mal wieder vor Augen führt, wie gut es uns geht und auf welchem Bedingungen unser Wohlstand im Westen beruht. Auf jeden Fall viel Stoff zum nachdenken.