Anfangs hatten wir mal überlegt, ob wir einen längeren Stopp in China machen wollen, allerdings hat uns die Visa-Regelung da einen Strich durch die Rechnung gemacht: Visum geht nur aus dem Heimatland und nicht mehr als 6 Monate vorher. Mist. 

Aber zum Glück ist China mittlerweile sehr kulant für Transit-Reisende und so kann man für 144 Stunden in Shanghai oder Peking ohne Visum bleiben, wenn man die Region nicht verlässt. Da wir sowieso Ziou in Shanghai besuchen wollten, ein perfekter Fit für uns!

Die 144 Stunden wurden aber schon mal zu 141,5 bis Wir überhaupt durch die Immigration durch waren. Dank Zentralverwaltungs-Effizienz wurden die 144-Beantrager von drei Leuten abgefertigt. Einer zum stempeln, einer zum Stempel prüfen und ein dritter der auf die anderen beiden aufpasst. Ein paar haben versucht sich vorzudrängeln, aber das war bei der Stimmung in der Schlange keine sehr gesunde Idee :D

Als wir nach einer Stunde Fahrt (nur durch die Stadt - Shanghai ist wirklich so riesig) an unserem Ziel angekommen waren, überraschte uns Shanghai mit etwas, das ich überhaupt nicht erwartet hätte: 

Stille.

Unser Quartier ist leicht nördlich vom Zentrum, also gibt es nicht viele Fußgänger. LKWs waren hier auch keine unterwegs und alle Autos und Roller in der Nähe hatten Elektroantrieb. Zusammen mit dem allgegenwärtigen Smog gab das ein bisschen das Gefühl in einer Geisterstadt zu sein... und das mitten in einer 25 Millionen Metropole. 

Sobald wir näher am Zetrum waren, war aber alles wieder wie erwartet. Bunte Geschäfte, viele Leute auf der Straße und jede Menge zu sehen.

Vor allem da wir auch noch über chinesische Feiertage in der Stadt waren, wurde es dann wirklich ordentlich voll. 

Insgesamt ist Shanghai auf jeden Fall eine spannende und evtl. auch lebenswerte Stadt - nur der Smog und damit ständig diesige Himmel drückt ein bisschen die Stimmung.

Ansonsten gibt es jede Menge tolle Restaurants, spektakuläre Architektur (unser Favorit, der Shanghai Tower, den wir nur „den Flaschenöffner“ nennen) und exotische Produkte.

Dank Ziou als lokalen Experten können wir uns viele spannende Gegenden anschauen und auch einen kleinen Eindruck bekommen, wie ein Leben als Expat hier so aussehen könnte. 

Da es uns am Ende der 144-Stunden beide Erkältungsmäßig erwischt hatte, müssten wir leider das Sightseeing etwas abkürzen. Aber China werden wir definitiv noch einmal besuchen und uns auch außerhalb der Großstädte anschauen.