Das sich bei Johannesburg die Geister scheiden wussten wir schon lange vor unserer Ankunft. Einige Reiseführer empfehlen sogar JBurg möglichst direkt auszulassen und nach Kapstadt oder zu einem der Nationalparks zu fahren. Auf der anderen Seite ist JB das klare wirtschaftliche Zentrum. 10% des gesamten Bruttoinlandsprodukts von Afrika südlich der Sahara werden hier erwirtschaftet! Auch was Geschichte, Kultur und Essen angeht soll Johannesburg einiges zu bieten haben. Das mussten wir uns auf jeden Fall anschauen!


Nach 3,5 Tagen Johannesburg können wir sagen - auch unser Eindruck ist extrem gemischt. Die Stadt ist unglaublich grün (und aktuell auch lila dank des atemberaubenden Blütenmeeres der Jacaranda-Bäume im Oktober). Alle Leute in Geschäften, Hotels und Restaurants sind unglaublich freundlich und offen. Und für wenig Geld bekommt man gute Burger, Pizza oder andere internationale Küche.


Das ist aber auch gleichzeitig ein bisschen unser Problem mit der Stadt. Das Leben findet zum grossen Teil in großen Mails statt an denen auch direkt die Hotels angeschlossen sind. Zwischen solchen Spots bewegt man sich mit dem eigenen Auto oder per Uber. Das ist zwar super convenient, aber fühlt sich für uns oft eher nach amerikanischem Freizeitpark, als nach Afrika an. Auch traditionell afrikanisches Essen ist schwer zu finden.


Da wir aber eigentlich lieber auf eigene Faust durch die Straßen laufen und uns irgend einen Strassenstand oder ein kleines lokales Restaurant suchen, fühlen wir uns in JBurg etwas eingesperrt. Aus unsere Tour in das Townships Soweto zeigt wie extrem der Unterschied zwischen Arm und Reich ist und wie nahe er beieinander liefert.


Unser halber Tag in der Hauptstadt Pretoria hat uns aber schon gezeigt, dass das in Südafrika auch ganz anders sein kann. Insbesondere der Stadtteil Hatfield ist voller Studenten aller Nationalitäten und hier laufen auch Frauen und einzelne Personen ganz entspannt mit Handy in der Hand herum. Auch wir sind beim Frühstück prompt gefragt worden ob wir aus der Gegend sind - in Central Johannesburg wäre das nie passiert..! Deswegen freuen wir uns jetzt auf unseren nächsten Stopp: Kapstadt! 

Gerade haben wir unser Quartier im Zug bezogen. In 27 Stunden sind da, bis dahin haben wir eine kleine, sehr bequeme Kabine für uns und können in Ruhe beobachten, wie sich die Landschaft auf dem Weg ans Westkap ändert :)