Von den Wasserfällen ging es direkt weiter ins Herz von Argentinien nach Buenos Aires. 


Auf dem Weg begrüßte uns Argentinien erst einmal mit einem tollen Transfer: Wir hatten über Nacht einen Bus mit Essens- und Getränkeservice und Sitzen, die man bis auf 160 Grad zurückklappen kann. So konnten wir ziemlich gemütlich nachts schlafen und sind vormittags erholt in Buenos Aires wieder aufgewacht. 

In Buenos Aires kann man auf jeden Fall Wochen verbringen, ohne dass es langweilig wird. Die Stadt hat über 3 Mio. Einwohner, verteilt auf unterschiedliche Viertel, von San Telmo mit vielen Bars, Hostels und kleinen Boutiquen, über Palermo mit schicken Clubs, High-End-Malls und Restaurants, bis zum sehr touristischen Hafenviertel La Boca.

Das alles ist mit Metro und einer unendlichen Anzahl an Bussen verbunden. Wir haben die Zeit genutzt, um viel zu Fuss durch San Telmo, das Zentrum und Palermo zu stromern und alles einfach auf uns wirken zu lassen.


Ein wirklich beeindruckender Ort, auch wenns komisch klingt, war der Friedhof "La Ricoleta". Hier sind nicht nur jede Menge Persönlichkeit aus der Vergangenheit von Argentinien begraben (z.B. Eva "Evita" Perón), sondern jede Grabstädte ist ein kleines, kunstvoll verziertes Mausoleum. Wer hätte gedacht, dass wir mal über eine Stunde auf einem Friedhof zu Besuch sind und aus dem staunen nicht mehr rauskommen!


Natürlich gab's auch wieder eine Free Walking Tour die wir mitgemacht haben. Diesmal haben wir aber weniger über die Sehenswürdigkeiten, als über Geschichte und Politik in Argentinien gelernt. 

Das Land leidet noch ordentlich unter hoher Inflation (aktuell "nur" noch knapp 25% - 48% im Vorjahr) und hat mit den vergangen Regierungen nicht viele positive Erfahrungen gemacht. Korruption war noch das kleinste Problem. Regelmäßig verschwanden Regierungsgegner und tauchten nie wieder auf, die sogenannten "Desaparecidos" - der letzte vor wenigen Wochen mit berechtigtem Verdacht auf die aktuelle Regierung. 


Sehr interessanr war aber, dass sich Argentinien aktiv mit seiner indigenen Bevölkerung beschäftigt. Es gibt zwar durchaus noch schwerwiegende Streitigkeiten zu Landbesitz, aber im Gegensatz zu z.B. Brasilien, wurden hier schon super viel gemacht, um die Kultur der Ureinwohner zu integrieren und zu schützen.


Apropos Kultur: Für uns zuerst etwas belustigend, ist der Fetisch der Argentinier für Mate Tee. Wo bei uns eine Gruppe zusammensitzen und Bier trinken oder rauchen würde, sitzen Argentinier um einen Becher mit Metallstrohhalm und eine riesige Thermoskanne. Aus der Kanne wird frisches heißes Wasser in den mit Teeblättern gefüllten Becher geschüttet und reihum daraus getrunken. In der Tat wird eigentlich überall und jederzeit Mate Tee getrunken - noch nie in unserem Leben haben wir so viele Thermoskannen gesehen! Aber gerade als kollektive Beeschäftigung muss man zugeben, dass es eine echte Alternative zur Shisha darstellt! :)